Selbstführungskraft – Schlüssel im Umgang mit Herausforderungen

Alles beginnt und endet bei der Selbstführung, gerade wenn es schwierig ist.

„Wer auf den rechten Weg will, muss durchaus durch sich selber hindurch.“

Wilhelm Busch

Hier ein paar Fragen von Führungspersonen, die mir regelmässig und auch in der aktuellen Zeit gestellt werden:

  • Wie führe ich das unangenehme Gespräch mit einem Mitarbeiter, dessen Leistung nicht mehr stimmt. Und zwar so, dass er deswegen nicht frustriert ist?
  • Wie nehme ich meine Leute alle mit auf den Weg für die anstehenden Veränderungen, obschon es für einige unangenehme Folgen haben wird?
  • Wie kann ich den Teamgeist stärken in einer Zeit, in der Ressourcen immer knapper werden, jedoch die Erwartungen steigen?
  • Wie kann ich für hohe Motivation sorgen, obschon alle müde sind?
  • Wie gestalte ich die vielen virtuellen Meetings so, das alle diese als wertoll erfahren und aktiv dabei sind?

Interessant ist, dass Führungspersonen selten zuerst die Frage stellen: Welche Haltung braucht es von mir, damit ich die gewünschte Wirkung ermöglichen kann? oder, Wo stehe ich mir selber im Weg für eine gute Lösung?
Das führt mich zur Hypothese, dass Führungspersonen, getrieben durch ihren Alltag, in der Regel zu wenig konsequent bei sich selber beginnen, bevor sie sich am Aussen orientiern.

Im ersten Beispiel wird schon ersichtlich, dass jemand mit sehr unterschiedlichen Haltungen in ein solches Mitarbeiter Gespräch gehen kann.
Was sehe ich denn als Problem des Leistungsabfalls? Wie genau kenne ich die „Geschichte“ meines Gegenübers. Welche Geschichte zur Entwicklung und meiner Beziehung zum Gesprächspartner habe ich in letzter Zeit unbemerkt aufgebaut, mit welchen (Vor)-urteilen?
Ungeachtet aller Evidenzen, welche vorliegen können, ist es ratsam zu fragen, was das Thema mit mir selber zu tun hat, damit ich keine Verzerrungen ins Gespräch einfliessen lasse.
Beim zweiten Beispiel kann man sich fragen, welche eigenen Erfahrungen jemand mit Veränderungen, sowohl angenehme wie auch unangenehme, gemacht hat und was das für Auswirkungen hat für die automatischen Annahmen zu anderen.
Kann ich überhaupt nachvollziehen, weshalb jemand in der Veränderung Angst hat, wenn ich diese nicht kenne? Oder hatte ich selber schon einmal grosse Ängste und gehe davon aus, dass alle auch solche haben werden?.
Die Gemeinsamkeit beider Beispiele könnte sein, dass ich bei genauerem Hinsehen eigene blinde Flecken entdecke, welche mein Agieren unbemerkt beeinflussen.
Dies gilt auch beim letzten erwähnten Beispiel zu den virtuellen Meetings, bei welchem das Thema fehlendes Selbstvertrauen sein könnte sowie die Frage, welche Verantwortung ich bei mir sehe und wo ich Verantwortung übernehme für andere, wo es nicht sinnvoll ist.
Denn, ich kann einen guten Rahmen setzen für wertvolle Meetings, die Entscheidung, wie sie empfunden werden liegt nicht bei mir. 

Nochmals – bei allen Beispielen macht es Sinn die Frage zu erforschen, welchen Beitrag ich selber zur Definition und Bearbeitung des Themas, der Herausforderung leiste, ohne es vielleicht zu merken. Welches ist die nützlichste Haltung im Umgang mit meiner Herausforderung? Die Antwort auf diese Frage wird den Gang der Dinge mit beeinflussen.
Wer sich auf die Selbstreflexion einlässt und dies regelmässig, erhöht durch Bewusstheit den Raum für mögliche Handlungen und verhindert häufiger, der besten Lösung selber im Wege zu stehen.
Als Beispiel sollen all die Führungspersonen gelten, bei welchen sich im Gespräch zeigt, dass sie ihre hohen Selbstansprüche unreflektiert auf alle Mitarbeitenden übertragen und dann enttäuscht sind, dass diese nich wie gewünscht liefern. 
Kommt dazu, dass wir erkennen können, welcher Umgang mit allen genannten Situationen am besten zu unseren Werten und zu uns als Mensch passen.
Diese innere Klarheit gibt uns die Kraft unseren tiefsten Überzeugungen treu zu bleiben und dennoch offen zu sein für das, was sich zeigt.
Unsere einzigartigen Talente sollten uns gerade in schwierigen Zeiten begleiten. Dann strahlen wir natürliche Autorität aus und behalten eher die Ruhe, wenn es hektisch wird.

Alles beginnt und endet mit der Selbstführung.

Nächste Leader’s Lounge am 4. Juni

Am 4. Juni findet die nächste Leader’s Lounge zum Thema statt
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